Holler
Anekdoten von Opa Gottfried begeistern in der Bücherei Holler
Opa Gottfried ist ein echtes Wäller Original. Geschichten und Weisheiten von ihm kennen viele sicher aus der Kolumne der Westerwälder Zeitung – aufgeschrieben von Enkel Thorsten Ferdinand. Bereits zum zweiten Mal war Thorsten Ferdinand nun mit Anekdoten von Opa Gottfried für eine Lesung in der Bücherei Holler zu Gast – und begeisterte an zwei ausverkauften Abenden das Publikum.
„Mir sin außer Witt un’ Wenzel, dass su vill von auch haut hej sin!“, begrüßte Bücherei-Mitarbeiterin Anja Roos die über vierzig Gäste in der Bücherei Holler. Und läutete so stilecht in Wäller Platt zwei rundum gelungene und mehr als unterhaltsame Abende mit Thorsten Ferdinand und seinem Opa Gottfried ein. Die liebevoll aufgeschriebenen kleinen Geschichten rund um das Wäller Original aus Untershausen sorgten beim Publikum nicht nur für Lachtränen, sie riefen auch Erinnerungen an eigene Bekannte mit ähnlichen Eigenheiten hervor. So machte Opa Gottfried etwa aus seiner Abneigung gegen englischsprachige Musik („Dot sin amerikanische Schreihäls’!“) keinen Hehl. Generell verteilte er Lob eher sparsam. Das Motto „Net geschannt es gelobt genuch!“ kam vielen Gästen nur allzu bekannt vor, wie entsprechendes Kopfnicken verriet. Auch für Thorsten Ferdinands Katze (oder „Katzekorer“), liebevoll „dot Nanasche“ (sie heißt Nala) genannt, hatte Opa Gottfried zunächst wenig Verständnis übrig – schließlich handelte es sich dabei nicht um ein Nutztier. Und die Sorge („Dot scheißt mir nur in de Gorde!“) blieb nicht ganz unbegründet. Schließlich schloss er das Tier aber doch ins Herz.
Rund um die Lesung gestaltete das Team der Bücherei Holler einen stimmungsvollen Westerwälder Abend – mit grau-blauer Deko, Stiggern (belegten Broten), Sopp und „Krimmelkuche“ von Opa Gottfrieds Bäcker des Vertrauens als Pausenverpflegung. Zur Einstimmung in den Abend durfte das das Lied „Ich bin aus’m Westerwald“ – am ersten Abend sogar live gesungen von Joachim Schneider – und ein Westerwälder Kümmel zum Anstoßen nicht fehlen.
Neben Geschichten aus seinen drei bereits veröffentlichten Büchern hatte Thorsten Ferdinand auch neue, bisher unveröffentlichte Anekdoten im Gepäck. Und nicht nur Anja Roos äußerte im Schlusswort den Wunsch, dass Thorsten Ferdinand doch bitte noch ein weiteres Buch schreiben und dann wieder zu einer Lesung in der Bücherei zu Gast sein möge. Auch viele Gäste kündigten sich bereits wieder an: „Es war so ein schöner Abend – wir sind beim nächsten Mal wieder dabei!“.