Holler

Spazierend auf den Spuren von Astrid Lindgren

Literaturspaziergang der Bücherei widmete sich der Kinderbuchautorin – und mehr als 30 Teilnehmende gingen mit

Michel, Pippi, Karlsson vom Dach:

Der 13. Literaturspaziergang der Bücherei Holler/Untershausen stand ganz im Zeichen der Klassiker der Kinderbuchliteratur – und vor allem dem Kopf hinter all diesen Geschichten. Bücherei-Mitarbeiterin Anja Roos hatte – wieder – einen wunderbaren Spaziergang mit einer gelungenen Mischung aus Sach- und literarischen Texten zusammengestellt. Mehr als 30 Teilnehmende (Zuschauerrekord!) waren gekommen, um sich rund um Holler herum die Lebensgeschichte von Astrid Lindgren zu „erwandern“.

Gleich zu Beginn machte Anja Roos mit einem Zitat von Astrid Lindgren deutlich, unter welchem Motto der Spaziergang stehen sollte: „Und dann muss man ja auch noch Zeit haben, einfach dazusitzen und vor sich hin zu schauen!“. Ein Spaziergang zum Seele baumeln lassen und einfach einmal ausgiebig zu genießen. Das Wetter steuerte sein Übriges dazu bei und so startete die Gruppe bei bestem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen von Untershausen aus über das Hähnchen Richtung Bücherei in Holler.

An zahlreichen Stationen unterwegs lernten die Zuhörenden Astrid Lindgren Text für Text besser kennen. Sie erfuhren von ihrer glücklichen Kindheit, die sie größtenteils mit ihren Geschwistern spielend verbrachte, und die sie sehr prägte. Passend dazu trug Bücherei-Mitarbeiterin Angelika Koenen eine Passage aus „Lotta aus der Krachmacherstraße“ vor, in der Lindgren das Spiel mit ihren Geschwistern auf die Geschwister aus der Krachmacherstraße überträgt. Oder sie erfuhren von Astrid Lindgrens Liebe zur Natur, die mit einer detailreichen Naturbeobachtung aus „Michel bringt die Welt in Ordnung“ umgehend aus ihren Werken bebildert wurde.

Doch auch von herausfordernden und einsamen Zeiten in Astrid Lindgrens Leben hörten die Teilnehmenden, etwa ihrem unehelichen Kind Lars, genannt Lasse, das die ersten Jahre bei einer Pflegemutter in Dänemark lebte. Und von ihrem politischen Engagement, etwa für den Tierschutz. Das wurde deutlich an einem berührenden Text gegen Massentierhaltung aus dem Buch „Meine Kuh will auch Spaß haben“ – einer Sammlung von Artikeln, die Astrid Lindgren gemeinsam mit der Tierärztin Kristina Forslund verfasste. Passenderweise las Bücherei-Mitarbeiterin Christa Rörig diesen Text unmittelbar neben friedlich auf der Wiese grasenden Kühen.

Auch der übrige Weg des Spaziergangs war von Anja Roos sorgsam ausgewählt und hatte neben tollen Aussichten über den Westerwald und der traditionellen Verpflegungsstation sogar ein paar wilde Beeren zum Naschen zu bieten – ganz im Sinne Astrid Lindgrens.

Da fiel das Fazit eindeutig aus: „Es war toll! Ich habe Astrid Lindgren neu kennengelernt und Dinge erfahren, die ich so vorher noch nicht wusste – ihr ausgeprägtes politisches Engagement etwa“, war eine Teilnehmerin begeistert. Dem stimmten beim gemeinsamen Ausklang in der Bücherei viele Zuhörende zu.

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